Ein beachtliches Leistungsvermögen

Der neue "Juice Ultra" in Daaden ist eine ganz besondere Schnellladestation für Elektroautos

Dass die Stadt Daaden im Landkreis Altenkirchen eher klein und beschaulich ist, bedeutet noch lange nicht, dass man hier rückwärtsgewandt ist: Erst kürzlich wurde der den Ort durchziehende Bach zugänglich gemacht und der angrenzende „Fontenay-le-Fleury-Platz“ komplett neugestaltet. Dort findet man in dem gemütlichen Städtchen zudem noch eine weitere – ungewöhnlich „hippe“ – Investition vor: eine „Juice Ultra“, eine beeindruckende Elektroauto-Ladestation.

Investition: Mit dem von MANN Naturenergie betriebenen Schnelllader „Juice Ultra” kann man in Daaden sein Elektroauto mit bis zu 75 Kilowatt laden. (Fotos: Schmalenbach)

Nachhaltigkeit spielt in Daaden eine große Rolle. Die Stadt sei immer bemüht, „bei Neu- und Umbauten auf ,Erneuerbare‘ umzustellen“, verdeutlicht Bürgermeister Walter Strunk (SPD). Dank einer Förderung von 22.000 Euro konnte der Ort den umweltfreundlichen Ansatz mit der „Juice Ultra“ vorantreiben. Und die ist etwas ganz Besonderes: Bei der „Juice“ handele es sich um einen Schnelllader, wie es ihn in der gesamten Region im nördlichen Westerwald sonst nur ein einziges weiteres Mal gebe, nämlich in Kirchen, erklärt Marco Lenz von MANN Naturenergie. Die Langenbacher Firma betreibt die Station, der „Treibstoff“ in der Säule stammt zu 100 Prozent aus zertifiziertem Grünstrom. Mit bis zu 75 Kilowatt (kW) könne diese laden, womit jedes handelsübliche Elektroauto in einer Stunde ,betankt‘ sei, beschreibt Lenz das beachtliche Leistungsvermögen.

Ufer: Der Daadenbach ist zugänglich.

Für Walter Strunk ist dies ein wichtiger Aspekt: „Wir sehen es als sinnvoll an, schnelle Technik auszuwählen, wenn man die E-Mobilitätstechnik schon einsetzt“, hebt der Politiker hervor. „Da darf nicht den ganzen Tag nur ein einziges Auto stehen – das dann Parkplatz und Ladesäule blockiert, weil der Ladevorgang zu lange dauert.“ Ebenso reibungslos wird die Abrechnung mit dem Kunden gestaltet – diese übernimmt ebenfalls MANN Naturenergie für die Stadt. Die Schnellladestation ist mittels „Plugsurfing“-Chip aktivierbar – durch einen elektronischen Schlüssel kann man an derzeit rund 200.000 Ladepunkten in ganz Europa laden, die Bezahlung erfolgt automatisch. Zudem bietet MANN Naturenergie ein Zusatzangebot für alle ohne Chip: Wer einen QR-Code an der Säule mit dem Smartphone scannt, wird auf ein interaktives Formular geführt und kann kurz darauf direkt an der Ladesäule tanken und bezahlen – mit Kreditkarte oder über den Bezahldienst „Paypal“.

Uwe Schmalenbach