Versorgungslage, Preisentwicklung, Ursachen der Preissteigerung

Hier ein Preisvergleich der Energieträger (Quelle www.depv.de)

Die Brennstoffkosten bei Pellets liegen aktuell bei etwa 9 Ct. die kWh oder 250,-€/t über dem 10-Jahrestief vom letzten Jahr. Verständlicherweise fragen viele Kunden nach den Ursachen für diese Entwicklung.

Das Mahlen und Verpressen ist energieintensiv. Allein die höheren Strompreise seit Dezember 2021 verteuern die Tonne um ca. 30,-€. Der Preis für den Rohstoff Holz hat sich gegenüber dem letzten Jahr verdreifacht. Die Waldbesitzer erhalten dadurch aber auch endlich wieder die für die Waldwirtschaft dringend notwendigen Preise. Wir stehen im direkten Konkurrenzkampf um den Rohstoff Holz mit anderen stofflichen Verbrauchern wie der Holzwerkstoff- und Zellstoffindustrie.

Die Baukonjunktur und damit der Einschnitt von Bauholz haben durch die steigenden Zinsen und hohen Kosten deutlich nachgelassen. Dies führt wiederum zu weniger Sägerestholz auf dem Markt und weiter steigenden Preisen. Leider hat Deutschland durch die Trockenheit und die Käfer ca. 500.000 ha von insgesamt 11,5 Mio. ha Wald verloren. Die Wiederaufforstung findet langwierig und kostenintensiv statt. Trotzdem können wir in Deutschland stolz sein auf jedes Stück Holz, was heimischer Rohstoff ist und hier keine Importabhängigkeit besteht. Deutschland hat das Potential zur Herstellung von ca. 17 Mio. t p.a. aus heimischer Waldwirtschaft. Derzeit werden ca. 3,5 Mio. p.a. Holzpellets hergestellt.

Preise für Diesel und Schmierstoffe haben sich ebenfalls verdoppelt. Leider sind wir in vielen Bereichen der Produktion und Logistik noch darauf angewiesen. Versorgungssicherheit: Um die Produktion sicherzustellen erhöhen wir die Bevorratung von Roh-, Verschleiß- und Ersatzteilen deutlich. Das ist mit erheblichem finanziellem Aufwand und Kapitalbindung verbunden. Pandemie und Krisenbedingte Versorgungslücken hoffen wir so weiterhin zu vermeiden.

Verfügbarkeit: Jede technische Anlage kommt irgendwann an die Kapazitätsgrenzen und der Neubau von Pelletwerken braucht Zeit. Derzeit erleben wir nicht nur einen „Klopapiereffekt“ mit einer Verschiebung des Lagers vom Produzenten/Händler in den heimischen Lagerraum, sondern auch noch eine große Anzahl von Neuinstallationen vom kleinen Ofen bis zur Zentralheizung. Der Zusatzverbrauch entsteht schneller als neue Pelletwerke. Das könnte vorübergehend während der nächsten 12 Monate zu Engpässen im Markt führen.

Investitionen: Der dringend notwendige Ausbau von Produktions- und Logistikkapazitäten erfordert hohe Investitionen. Ein neuer Silo-Zug zum einblasen von Pellets liegt mittlerweile bei 370.000 € in der Anschaffung. Das sind fast 90.000,-€ mehr als vor 12 Monaten.

Die Lieferzeit ist hier ein zusätzliches Problem. 12-18 Monate Wartezeit sind keine Seltenheit. Unsere georderten, neuen Elektro-LKW sind deutlich teurer in der Anschaffung. Langfristig sparen diese aber nicht nur Energie, CO2 und Geld! Das ist eine Innovation. Wir werden bis Ende 1. Quartal 2023 immerhin 7 vollelektrische 40 Tonner im Einsatz haben. Bei einem Fuhrpark von 13 LKW, immerhin mehr als die Hälfte.

Über Jahre wurde der Ausbau der Pelletwerke in Westeuropa durch Billigimporte aus Osteuropa verhindert. Leider bekommen alle Verbraucher nun die Rechnung dafür, auch wenn zahlreiche Kunden zuvor den heimischen Produzenten treu waren. Für Westerwälder Holzpellets gilt: Stammkunden und Erstbefüllungen werden prioritär bedient. Bei Herkunft, Umwelt und Preis sind Pelletheizer immer noch klar im Vorteil. Ein Produkt wird immer seine Bewertung finden im Gegenwert dessen was es leisten kann. Dass die Holzpellets in dieser Hinsicht, mit all ihren Vorteilen, nicht bei der Hälfte der fossilen Energieträger bleiben konnten ist sicher für jeden nachvollziehbar.

Ein kleiner Trost: Jeder € bleibt im Land und wandert nicht nach Saudi-Arabien oder gar Russland ab. Er kommt der heimischen Wirtschaft und Forstwirtschaft zu Gute, fördert den Ausbau der erneuerbaren Energie und wird seinen Beitrag zur Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.