Sehr geehrte Kunden,
Zurzeit erreichen uns vermehrt Kundenanfragen zur aktuellen Situation auf dem Holzmarkt, verbunden mit der Sorge um Verfügbarkeit von Waldholz, Pellets und steigende Peise. Ursache ist ein aktueller Hype auf dem Schnittholzmarkt für Bauholz, Konstruktionsvollholz, Dachlatten etc., ausgelöst durch die Corona-bedingt hohe Nachfrage auf dem Bau- und Heimwerkermarkt. Die ganze Welt bastelt, baut und renoviert, weil sie nicht reisen kann, sagte jüngst ein Kenner der Branche. Außerdem kann man nicht genau sagen, wie viel „Klopapier-Effekt“ dahinter steckt. Vor lauter Sorge, dass es nicht genug Holz gibt, kauft auch noch der letzte Verbraucher auf Vorrat.
Bei dem Rundholzmarkt sieht es wie folgt aus: Momentan sind die Holzeinschlagsunternehmen mit ihren Harvestern in der Käferholzaufarbeitung beschäftige und ausgelastet. Hochwertiges, frisches Nadelholz, welches die Sägeindustrie für Bauzwecke nur verarbeiten kann, wird zurzeit kaum eingeschlagen und ist daher knapp. Wie üblich löst eine Verknappung am Markt weitere Effekte aus die das Ganze beschleunigen (z.B. höhere Bestellungen der verarbeitenden Betriebe um den Lagerbestand zu sichern).
Die Pelletbranche ist hiervon weniger betroffen, da diese ihren Bedarf aus Sägenebenprodukten und zu einem großen Teil auf dem Markt für nicht sägefähiges Energieholz deckt.
Folgende grundlegende Fakten sollten auch nicht unbeachtet bleiben:
Deutschland ist mit 11,4 Mio. Hektar Waldfläche das waldreichste Land Mitteleuropas.
0,4 Mio. Hektar sind aktuell vom Fichtensterben betroffen.
In 2020 wurden 80,4 Mio. Festmeter eingeschlagen, was 49,1 % über dem Durchschnitt der Jahre 2010 – 2017 liegt. Also nur etwa die Hälfte mehr als üblich und keineswegs ein Vielfaches. Von einem Raubbau oder erheblichen Verringerung der Waldfläche kann also keine Rede sein.
Die deutsche Holzindustrie hat üblicherweise einen Einschnitt von rund 55 Mio. Festmeter mit Jahr. Die Kapazität endet aber bei ca. 60 – 65 Mio. Festmeter. Daher der Export. Durch die hohe Nachfrage an Schnittholz sind die Sägewerke maximal ausgelastet, da Rohholz (Trockenheits- und käferbedingt) ausreichend zur Verfügung steht.
Gesetze zur nachhaltigen Waldnutzung haben in Deutschland seit der Kaiserzeit eine lange Tradition und wurden zuletzt im Bundeswaldgesetzt von 1975 an die Neuzeit angepasst. Von 1975 bis heute hat sich dadurch die Waldfläche in Deutschland um 1 Mio. Hektar erhöht. Der Klimawandel stellt eine Herausforderung an die Waldbesitzer bei den Kosten für die Wiederaufforstung der betroffenen Flächen und die Auswahl der Holzarten dar. Deshalb:
Unterstützen Sie die heimische Waldwirtschaft durch die Verwendung regionaler Hölzer und CO2 neutraler Brennstoffe.
Meiden Sie Importware, da diese durch Transportemissionen den positiven Effekt zumindest teilweise wieder auffrisst. Außerdem wird nicht überall in der Welt nachhaltig produziert!
Vermeiden Sie unnötigen CO2-Ausstoß um der Verantwortung jedes einzelnen Verbrauchers am Klimawandel gerecht zu werden. Der Wald hat „Hitze- und Trockenheitsstress“ und die Geschwindigkeit des Wandels ist einfach zu hoch. In 60 – 80 Jahren werden wir wissen, welche der derzeit gepflanzten Arten eine Zukunft haben.
Was wird die Zukunft bringen? Grundsätzlich kann man sagen, dass bis auf die Pappel fast jede Baumart für Holzpellets geeignet ist. Wir haben während der letzten 20 Jahre bei Pellets extrem stabile Preise, die kaum über der allgemeinen Inflationsrate lagen erlebt. Im kurzfristigen Spotmarkt hat es zwischen Sommer und Winter auch mal 40 €/t Preisunterschied gegeben. Im langjährigen Mittel lag die Differenz aber bei 20 €/t.
Was auch immer, wir sind uneingeschränkt von unserem Produkt als zukunftsfähigen Brennstoff überzeugt, denn es ist die einzige lagerfähige Form von gespeicherter Sonnenenergie, die nachhaltig in der Heimat entsteht.