Einweihung unseres neuen Sägewerkes „SEO-Anlage“

Liebe Gäste,
sehr geehrter Landrat Schwickert,
sehr geehrte Vertreter der Gemeinde,
liebe Nachbarn,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Partner bei Planung, Bau- und Konstruktion,

heute feiern wir einen Tag der offenen Tür in einem ganz besonderen Rahmen.
Gefühlte 10 Jahre nach der ersten Idee, 3 Jahre nach dem konkreten Umsetzungswunsch und genau 1 Jahr nach dem Baubeginn dürfen wir heute die Entstehung der ersten Fertigprodukte aus unserem neuen und irgendwie andersartigen Sägewerk verfolgen.

Meine Mutter sagte noch im letzten Winter, als es ihr mal nicht so gut ging: "Hoffentlich erlewen Ech dat noch, de Wöndmüll und dat Sejewerk!"
Heute freut es mich ganz besonders, dass Du, liebe Mama, Dich wieder "berappelt" hast und bei der Einweihung von Windrad und Sägewerk dabei bist. Wie gerne hätte ich es auch meinem Vater Kurt gezeigt, dem die Dinge nie innovativ und modern genug sein konnten.

Was hier geleistet wurde ist der Verdienst von ganz vielen Menschen. Menschen, die keine Angst haben und aus Begeisterung und mit Mut die Dinge vorantreiben. An meiner Seite die zuverlässigen und treuen Co-Piloten Daniel Rahn und Jörg Thielmann. Ohne Euch hätte ich den Mut nicht gehabt. Daher sage ich ganz besonders Danke und es freut mich, dass Daniel Rahn meiner Anfrage folgt und zukünftig als Prokurist an meiner Seite steht.

Es sind die Mitarbeiter, die im laufenden Geschäftsbetrieb das neue Werk mit aufgebaut haben und zugleich den neuen Kollegen die nötige Einweisung in den bestehenden Anlagenpark gegeben haben. Tolle Leistung von Euch allen und auch ein herzliches Dankeschön an Eure Familien, die durch Rücksichtnahme und Flexibilität zum Gelingen beigetragen haben.

Es gilt ein ganz besonderer Dank an die mitwirkenden Unternehmen, die die 8,5 Mio. € Gesamtinvestition in echte Hard- und Software umgewandelt haben. Es gab viele Herausforderungen, denn durch eine verzögerte Genehmigungserteilung hatten wir plötzlich mit einer Winterbaustelle zu kämpfen. Damit das Problem gelöst wird, braucht man Westerwälder Spezialisten. Fast das gesamte Geld haben wir sehr regional ausgegeben und somit auch hier für regionale Arbeitsplätze gesorgt. Seit vielen Jahren arbeiten wir fast ausschließlich mit den gleichen Partnern zusammen. Wenn ich heute nochmal neu zu vergeben hätte, würde ich fast alle Unternehmen wieder wählen. Das ist gut so und ich freue mich auf zukünftige Projekte. Wie sagte Joachim Reuscher vom gleichnamigen Tiefbauunternehmen, wenn schnell und unkompliziert ein Problem behoben wurde: "Mir wünn jo noch mo wirrer kumme!"

Genau wie er halten wir es auch mit unseren Kunden. Wir sind stolz auf mehr als 80'% Stammkunden. Der Vorteil unserer Holzpellets: Die werden jedes Jahr wieder neu gebraucht! Das kann ich der Fa. Reuscher und Koch aber nicht versprechen :-)

Mein ganz besonderer Dank gilt aber nicht nur den vielen Maschinenlieferanten, deren Kunst und Leistungsfähigkeit sich vermutlich erst in den nächsten 2-5 Jahren richtig herausstellt. Mein Dank gilt auch dem Ingenieurbüro Hain u. Partner. Hier ganz besonders Frau Roßbach. Am Anfang habe ich gedacht, die Frau bringt mich auf die Palme in ihrer irgendwie unbeschreiblichen Art. Im Laufe des Projektfortschrittes lernten Daniel Rahn und ich sie immer mehr schätzen und der wahre Wert ihrer Erfahrung kam immer mehr ans Licht. Heute sind wir uns ganz sicher: Alles ist stabil von ihr als Statikerin ausgelegt. Danke, liebe Frau Roßbach.

Was ist das eigentlich hier geworden? Es ist das ausgelagerte Technikum der Fa. Rudnick und Enners. Uns trennt nur noch das Tal der Nister! Ansonsten seid Ihr Rudnicks ja alle hier schon fast zu Hause. Burkhard und Swen Rudnick sind Unternehmer ohne Furcht und immer offen für Innovationen. Mir sprudelt eine Idee aus dem Hirn und die beiden, mit deren wunderbaren Mitarbeitern setzen es kurzfristig um! Herzlichen Dank!

Damit aber am Ende das Konzept die jetzige Gestalt angenommen hat, möchte ich auch meinen Freunden und nun neuerdings „Sägewerkskollegen“ – Ulf Hassel und Gangolf Hosenfeld meinen Dank zum Ausdruck bringen. Beide haben mir vielerlei Fragen beantwortet und mich an die Hand genommen. Dir lieber Gangolf gilt ein ganz besonderer Heldenorden, denn Du hast nicht nur Dein durch einen Großbrand zerstörtes Werk wieder aufgebaut und in Rekordzeit zum Laufen gebracht. Du hattest trotz dieser vielfältigen Aufgaben immer ein offenes Ohr und Zeit für mich! Unfassbar!

Tja, gute Ideen zu haben ist eine Sache! Geld dafür eine andere. Das Vertrauen meiner Gesellschafter, meiner Familie, der Nassauischen Sparkasse im Verbund mit der Sparkasse Westerwald-Sieg sind eine besondere Auszeichnung.

An dieser Stelle möchte ich aber auch unbedingt das Engagement und die Förderung durch das Umweltbundesamt zum Ausdruck bringen. Ohne die 1,9 Mio. € wäre der Startschuss für das Projekt in einer extrem vereinfachten Version erfolgt. Darüber hinaus gilt der Dank auch unseren treuen Stromkunden, die durch ihren Strombezug bei uns in den Topf des "Grüner Strom Labels" einzahlen. Dieses Geld wurde nun in Höhe von 750.000 € in das Projekt investiert. Somit geht mein Dank an unsere Stromkunden und auch an die Gremien des "Grüner Strom Labels" in Bonn, durch deren Zertifikat wir glücklicherweise regelmäßig von ÖKO-TEST in den ersten Rang gehoben werden.

Sie alle wissen, dass mir die Themen Energiewende und Ressourceneffizienz extrem wichtig sind. Die Wurzel unzähligen Übels liegt im weltweiten Energielobbyismus für fossile und nukleare Energie. Wir transferieren aus Europa das Geld in die Länder, die alles andere als demokratisch strukturiert sind. Mit unserem Geld für Öl und Gas werden Waffen gekauft und wir beobachten eine neue weltweite Völkerwanderung. Mit unserem Geld für Öl, Gas und Kohle verändert sich das Klima und noch mehr Menschen sind zum Verlassen Ihrer Heimat gezwungen.

Ich stehe hier und kämpfe mit meiner gesamten unternehmerischen Kraft für eine Dezentralisierungen und Demokratisierung der Energieversorgung. Jedes Windrad, jede Photovoltaikanlage und jeder kleine Pelletofen trägt dazu bei, die Demokratisierung und Dezentralisierung der Energieversorgung nach vorne zu bringen. Allen, die an diesem Projekt als Lieferant, Mitarbeiter oder Kunde beteiligt sind, gebührt mein Dank.

Vielmehr bewegt mich und verursacht in mir ein Bauchgrummeln die teilweise haarsträubende Ignoranz. Als Paradebeispiel ist die Installation einer neuen Öl-und Gasheizung in einem benachbarten großen Schulzentrum. Seit 17 Jahren sind wir hier aktiv mit Holzpellets und mit grünem Strom. Zahllose wirtschaftliche Vorschläge und Versuche von meiner Seite wurden bis dahin niedergeschmettert. Diese Entscheidung ist weder ökologisch noch ökonomisch, denn zum Vergleich wurde die Ausschreibung derart gestaltet, dass die ökologische und heimische Pelletheizung gar nicht gewinnen konnte. Kurzum, es ist beschämend und widerspricht jeglicher Logik und Vernunft.

Zum Glück gibt es Sie, die anders entschieden haben und dafür sorgen, dass wir das Holz der Region verarbeiten dürfen und mehr als 50 Familien ihren Lebensunterhalt hier in Langenbach mit erneuerbaren Energien verdienen können.

Sie befinden sich heute alle hier auf dem gemeinsamen Gelände meines Bruders Thomas und mir. Er sorgt für weitere 80 Arbeitsplätze in der Logistik und wir teilen uns das Gelände hocheffizient. Die Zusammenarbeit ist perfekt und Thomas hat auch immer ein Auge auf meine Angelegenheiten. Danke Dir, lieber Thomas.

Unser SEO Projekt dient der langfristigen Standortsicherung. Familienunternehmen denken nämlich nicht in Wahlperioden und in 5 Jahres – Einheiten, wie Konzernchefs. Wir überlegen, wie wir die nächsten 15 – 20 Jahre gestalten können. Das zeichnet den Mittelstand aus. Man sagt, dass durch einen industriellen Arbeitsplatz noch 3 fach so viel Arbeitsplätze im Umfeld geschaffen werden und somit freue ich mich, diese hochmoderne Anlage zur effizienten Rohstoffnutzung seiner Bestimmung übergeben zu dürfen.

Etwas aufklären möchte ich aber auch noch: Viele Menschen wundern sich über unsere Investition an diesem Standort, wo es doch ein Sägewerk in der direkten Nachbarschaft gibt und die Familien auch noch eng verwandt sind. Das stimmt, aber am Ende muss eine Zusammenarbeit mit allen Familienmitgliedern harmonieren und ähnliche Werte müssen einen verbinden. Da dies trotz einer langen Versuchsphase nicht gelungen ist, habe ich mich zu dieser Investition hier am eigenen Standort entschieden, mit den ganz klaren Rahmenbedingungen, dass wir nicht die gleichen Rohstoffqualitäten bearbeiten und auch nicht aufs gleiche Kundensegment einwirken. Diejenigen, die jetzt gerne hören und sehen würden, dass der Eine den Anderen kaputt machen wird, den muss ich somit enttäuschen. „Jeder macht sein Ding!“, war die Aussage von nebenan.

Unser neues Sägewerk ist abgestimmt auf das Rohstoffangebot der Region und auf das Holzabsatzpotential in der Region. Wir haben hier die glückliche Situation im Westerwald, dass die Lage zwischen den Ballungsräumen Rhein-Ruhr und Rhein-Main für einen stetigen Absatz und unsere nachhaltig und ökologisch bewirtschafteten Wälder für einen dauerhaften Zufluss von Rohstoff sorgen.


Ich danke für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit und wünsche uns allen ein herzliches Glück Auf!

Ihr Markus Mann

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